1 Mai 2007

the mail always goes through

Posted in Kunst, Review, Sequential Art, Webcomic um 8:07 pm von G. Neuner

pbfbutterflies1.jpgDer erste Blick täuscht.

Wie so oft stecken Abgründe hinter dem was man sieht.

Laut eigener Aussage heißt The Perry Bible Fellowship aus dem gleichen Grund so wie warum Madonna sich Madonna nennt: Weil es definitiv keine Bibelgesellschaft ist.

Nicholas Gurewitch ist der Schöpfer dieser Serie von unzusammenhängenden kleinen Kunstwerken in sehr, sehr unterschiedlicher Stilvielfalt. Seine Bilder sind oft inspiriert von Kinderbüchern. Die Menschen in dieser Serie sind oft nichts anderes als knuddelige Comicgestalten, der Horror in den dargestellten Situationen verbirgt sich hinter zuckersüß gezeichneten Bildern von Märchenwesen. Die meisten seiner Charaktere sehen aus als wären sie gerade einem typischen Kinderbuch entsprungen in dem es keine Gewalt und keine Krankheit gibt, und Gurewitch spielt mit diesen Bildern. Und mit den Märchen und der Popkultur unserer Jugend. Und mit unseren Erwartungen an das, was wir früher einmal über all diese Charaktere beigebracht bekommen haben. Die Ironie die sich in all diesen Geschichten aus unserer Kindheit verbirgt zeigt sich in ihrer ganzen unfreiwilligen Perversität. Den Rest des Beitrags lesen »

30 April 2007

a funnier story in the long run

Posted in Kunst, Review, Sequential Art, Webcomic um 7:26 am von G. Neuner

aswkiss2.jpgManchmal erkennt man wahre Kunst wenn man sie sieht. A softer world ist genau das. Wahre Kunst. Im Netz. In Form von etwas was normalerweise, in Ermangelung eines besseren Begriffes, Comic genannt wird. Obwohl man sich scheut diesen Begriff für so etwas wie diesen Comic Strip zu verwenden. Der Begriff Sequenzielle Kunst hat sich leider noch nicht wirklich verbreitet für das, was manche Leute mit dieser Kunstform schaffen.

Ich bin durch einen alten Artikel des Webcomic Examiners darauf gestoßen, andere wurden vorher durch Warren Ellis‘ Blog darauf aufmerksam. Bald darauf hagelte es Auszeichnungen dafür, die natürlich außerhalb des Netzes, oder selbst außerhalb der eher geschlossenen Webcomic-Community, nicht wirklich beachtet wurden. Obwohl die beiden Künstler es verdient hätten. Mittlerweile gibt es das Werk der beiden auch schon als Paperback.

A softer world hat keine Handlung, kaum wiederkehrende Charaktere, besteht insgesamt eigentlich nur aus Fotos die von mehr oder weniger sinnigen Sätzen lose zusammengehalten werden. Surreale Situationen die irgendwie genau das ausdrücken was jeder von uns schon einmal gefühlt haben kann. Erschaffen von den beiden Kanadiern Joey Comeau und Emily Horne bietet es eine Goldgrube an Weisheiten die man anderen Leuten einfach nicht klar machen kann ohne sie zu verstümmeln. Man muß sie dem anderen zeigen damit er oder sie es versteht. Wahrscheinlich nimmt jeder die Botschaften jedes einzelnen Strips anders auf, positiv wie negativ. Und von beidem hat der Comic genug zu bieten. Etwas Zynismus, viel Realismus, ein großer Schuß Surrealismus. Den Rest des Beitrags lesen »